Schutzdach für die Burg Uda

Entwurf | Sommersemester 2016 | Prof. Niess

Allgemein

Die zuletzt im Jahre 2013 sanierte Ruine der ehemaligen Burg Uda benötigt ein Schutzdach für das einzige im Original erhaltene Mauerfragment. Aufgrund der Witterung in der exponierten Lage mitten in der Lichtung, soll ein Schutzdach der fortschreitenden Erosion Einhalt gebieten. Zusätzlich ist es gewünscht, dass das Dach auch andere Funktionen erfüllen kann.

Konzept

Der Leitgedanke dieses Entwurfes war, eine Dachkonstruktion zu entwickeln, die keinerlei Berührung mit der Innenfläche der ehemaligen Burg hat. Bedingt durch diesen Wunsch kam nur eine abgespannte Konstruktion infrage, da keine Stützen jenseits der früheren Mauergrenze stehen sollen. Somit wird kein neuer Raum im Raum geschaffen wird, da viele Stützen immer ein neues Raumgefüge definieren. Gleichzeitig wird das Dach nicht Teil der bestehenden Anlage, da es sich schon allein mit seiner von außen hereinragenden Haltung klar vom Bestand abgrenzt.

Dimension & Positionierung

Das Schutzdach wird über dem Mauerstumpf gegenüber Burgturms mit den Außenabmessungen von 18 x 10 Metern und einer Feldbreite von 3 Metern entstehen. Die Ausrichtung orientiert sich an der Mauerkante. Der Mauerstupf wird von 4 der 6 Felder abgedeckt, sodass neben ihm 6 Meter und vor ihm 4 Meter Nutzfläche für Veranstaltungen vorhanden ist.

Materialität und Konstruktion

Das Schutzdach besteht im Wesentlichen aus drei Materialien. Stahl für die Tragkonstruktion, Beton für die Fundamente sowie Polycarbonatstegplatten als Dachfläche. Da es sich um eine reine Stahlrohrkonstruktion handelt, ist das Dach trotz seiner wuchtigen Erscheinung eine sehr filigrane und leichte Konstruktion, welches von den Eigenschaften der Polycarbonatstegplatten unterstrichen wird. Diese werden als fertiges Stecksystem zwischen die Träger gesteckt, sodass einzelne Platten bei Beschädigung oder Verfärbung schnell und einfach ausgetauscht werden können. Bis auf die Fundamente der Hauptträger ist das Dach eine gelenkig verbundene Konstruktion, die sich mittels Stäben aussteift und somit sehr dynamisch auf Temperaturschwankungen reagieren kann. Da alle Stäbe mit ihrer Dimensionierung gleichzeitig Druck- und Zugkräfte aufnehmen können, ist die Stabilität des Daches auch bei Fall- und Aufwinden gewährleistet.