Rheinhallen - Ein Kulturhaus am Rhein

Bachelorthesis | Wintersemester 2016/2017 | Prof. Schuster

Lageplan mit Umgebung

Konzeption

Das Thema des Abschlussentwurfes im Wintersemester 2016/2017 lautete „Alles dreht sich – der neue Burgplatz“. Zu der erstmalig in Düsseldorf startenten Tour de France soll ein Informations- und Ausstellungsgebäude rund um das Radsportereignis – dem Grand Depart entstehen. Den Studenten stand es frei, auch unter Angabe einer Begründung, einen anderen Ort zu wählen. Das Gebäude konnte dauerhaft oder temporär konzipiert werden.

Da ich viel Wert auf nachhaltige Konzepte lege, habe ich mich für einen dauerhaften Bau am Joseph-Beuys-Ufer entschieden, da die Routenführung ebenfalls dort vorbeiführt und der Burgplatz meines Erachtens nicht für eine weitere Bebauung geeignet sei. Als Thesis wurde die Freiraum- und Landschaftsplanung bei Prof. Fenner gewählt.

 

Grundriss
Grundriss

Das Gebäude soll Besuchern der Tour de France in einer kleinen Ausstellung die Geschichte und Vielfalt des Radsports näherbringen. Darüber hinaus soll ein Pressesaal, eine Cafeteria sowie Räume für die Mitarbeiter eingeplant werden. Das neue Gebäude orientiert sich perpendikular zum Rhein und grenzt sich stilistisch bewusst von der Architektur der GeSoLei Bauten von Wilhelm Kreis ab, indem es keinen Bezug zum Bestand aufnimmt und damit die bestehende städtebauliche Gestaltung der zwanziger Jahre unangetastet lässt. Das Gebäude wird auf einem vorgeschobenen Plateau im Schnittpunkt der Achsen der Inselstraße und des Joseph-Beuys-Ufers errichtet.

Die Rheinuferpromenade soll nach Norden bis zum neuen Gebäude verlängert werden, wo ein neuer Platz als Dreh- und Angelpunkt zwischen Ehrenhof sowie dem oberen und unteren Ufer entsteht. Dazu kommt eine nach Süden ausgerichtete Freitreppe sowie eine Rampe nach Norden für Radfahrer. Das Thema der Gebäudekonzeption heißt Offen & Geschlossen. Eine Glasfassade öffnet und inszeniert den Ausblick auf den Rhein, während massive Wände das Gebäude nach Norden und Osten verschließen. Empfangen wird der Besucher in einem großen Entree mit direktem Blick auf den Rhein und Zugang zur großen Außenterrasse. Im Nordteil des Gebäudes befinden sich der Pressesaal sowie zwei Verwaltungsbüros. An dem sich an der Fassade nach Süden orientierenden Flur liegen Sanitär- und Lagerräume. In der Südspitze des Gebäudes befindet sich das große Café mit Panoramablick auf Rhein und Stadt. Zwischen diesem und dem Entrée liegt der große Ausstellungsraum, der nach der Tour de France für kleinere Ausstellungen oder individuelle Zwecke genutzt werden kann.

Konstruktion

Dreitafelprojektion
Dreitafelprojektion

Das Gebäude ist konstruktiv ein Massivbau mit umgehendem Stahlbetonskelettbau. Während zwei massive Kerne die großen Nutzräume und kleinen Nebenräume bilden, ermöglicht die umliegende Fassade die Öffnung des Gebäudes zum Rhein. Die Konstruktionsart lässt sich darüberhinaus von Innen und von Außen erkennen. Die massiven Wände um die großen Nutzräume herum sorgen für eine gute Schallisolation der einzelnen Bereiche untereinander. 18 Stützen tragen die Last an der West- und Südfassade und ermöglichen die Nutzung einer durchgehenden Pfosten-Riegel-Konstruktion mit einer Systembreite von 2 Metern pro Feld. Um ein einheitliches Fassadenbild zu ermöglichen, werden ab der Abhangdecke Paneele in der Fassade genutzt. Die lichte Raumhöhe beträgt in allen Räumen des Erdgeschosses 4 Meter.

Materialität

Auch wenn der Ausblick das Gebäude auszeichnet, soll auch die Zonierung mittels Materialität verdeutlich werden. Während die Böden der großen Nutzräume – der Ausstellungs- und Pressesaal – mit Parkett ausgestattet sind, beschränkt sich die restliche Bodenfläche auf versiegelten Estrich. Da das Gebäude durch die offenen Fassaden einen hohen Lichteinfall verzeichnet, mildert der dunkle Estrich die Lichtstreuung. Alle Wände sind mit weißem Lehmputz versehen, welcher für ein angenehmes Raumklima sorgt. Die Fassaden der beiden in Massivbauweise errichteten Gebäudeteile sind mit großen im Strangpressverfahren hergestellten keramischen Fassadenplatten verkleidet.

Vorplatz

Vor dem Gebäude erstreckt sich ein gepflasterter Vorplatz mit rund 1240 Quadratmetern. Aufgrund der schon existierenden qualitativ hochwertigen Aufenthaltsbereiche um den Ehrenhof und die Rheinterrasse ist dieser Platz schlicht gestaltet. Dies macht ihn auch im Zuge besonderer Veranstaltungen nutzbar. Der Platz fungiert als Verbindungsebene zwischen dem oberen und unteren Ufer. Nach Süden erstreckt sich eine 20 Meter lange Freitreppe mit direkter Sichtachse zum Rheinturm. Für Radfahrer führt eine Rampe nach Norden hinunter zum unteren Ufer. Anders als früher wird es einen direkten Zugang zum neu erweiterten Rheingärtchen geben, welches vorher lediglich über leicht übersehbare Zugänge zur Straße hin zugänglich war.

Promenade

Promenadendraufsicht
Promenadendraufsicht

Die Idee von Niklaus Fritschi aufgreifend wird die Rheinuferpromenade bis zur Höhe des neuen Platzes bzw. der Inselstraße fortgeführt. Dabei soll das vorhandene Gestaltungsmuster der Promenade erhalten bleiben. Sie besteht aus zwei breiten mit Betonwerkstein gepflasterten Wegen für Fußgänger und Radfahrer, sowie aus einer dazwischen liegenden wassergebundenen Decke, welche universell benutzbar ist. Dachplatanen überspannen die Promenade und schaffen in Sommermonaten ein schattiges Kleinod in einer sonnenreichen Umgebung. Das kultige Fortuna-Büdchen bekommt unter den Platanen einen neuen Platz.

 

Perspektive nach Süden
Perspektive nach Süden

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